27.03.2023
3. Division Amateure B
Quentin Hubert vollendet Kelmiser Kantersieg in Givry
Die Union Kelmis bleibt den Top Fünf der 3. Division Amateure B weiter dicht auf den Fersen. „Die Endrunde bleibt unser Saisonziel“, bestätigt Trainer Alexandre Digregorio nach dem deutlichen 5:1-Erfolg in Givry, bei dem seine Mannen vor allem in der zweiten Halbzeit mit dem Gegner machten, was sie wollten.
Vor einer Minuskulisse von 40 Zuschauern wurden die Kelmiser ihren Favoritenrolle schon nach anderthalb Minuten zum ersten Mal gerecht, als Quentin Hubert zum 1:0 traf. Ciney, das sich im gesicherten Mittelfeld der Tabelle befindet und mit sechs Spielern aus der Reserve antrat, hatte der Union kaum etwas entgegenzusetzen. Vielmehr verpassten es die Gäste, ihre zahlreichen Chancen zu nutzen und die Führung vor der Pause auszubauen. Zudem konnten sie sich bei Torwart Amaury Joiris bedanken, der den Ausgleich verhinderte.
20 Minuten vor Schluss gab William Belle dann den Anpfiff zum Kantersieg. Aus 25 Minuten verwandelte er einen Freistoß direkt zum 2:0 (siehe Artikel links), ehe Quentin Hubert binnen kurzer Zeit seine Tore zwei (78., Elfmeter) und drei (81.) folgen ließ. „Er stellt sich so sehr in den Dienst der Mannschaft“, lobte Digregorio die Kelmiser Identifikationsfigur: „Mich freuen seine drei Tore, denn er arbeitet wirklich viel dafür.“ Yassin Bennane schraubte auf 5:0 hoch. In der Nachspielzeit musste Joiris den Ball dann doch noch aus seinem Netz fischen, nachdem Boussate per Elfmeter getroffen hatte.
Mit drei Punkten Rückstand auf Mormont bleibt Kelmis im Dunstkreis der Endrunde und trifft kommenden Samstag (19.30 Uhr) auf Ciney. Ein besonderes Spiel, denn es wird das letzte in Jordan Remacles Karriere sein. Im Anschluss wird er sich voll auf seine künftige Aufgabe als Co-Trainer konzentrieren.
27.03.2023
Union Kelmis: Torschütze in der „A“ und „B“
William Belle tanzt auf zwei Hochzeiten
Zusammen mit seinen meisten Kelmiser Kollegen atmet William Belle derzeit zum ersten Mal Nationalklassenluft – und hinterlässt bereits seine Spuren. Vergangene Woche schoss er beim 2:0 in Durbuy sein Debüttor in der 3. Division Amateure B, am Samstag legte er beim 5:1-Kantersieg direkt nach. Zwei Treffer, die sein ohnehin schon volles Konto weiter füllen. Denn vor allem der Saisonstart des Montzeners, damals noch in der Kelmiser B-Mannschaft, glich einem Raketenstart: Nach elf Spielen in der 2. Provinzklasse C hatte er bereits 13 Mal getroffen, war lange Zeit gar der einzige Schütze seines Teams.
„Diese Saison klappt einfach alles. Hoffentlich bleibt das so, aber dafür muss ich hart arbeiten. Mittlerweile bin ich aber viel ruhiger und überlegter. Wenn man jung ist, hält man sich noch für besser als alle anderen“, so der 22-Jährige, der seine Karriere in Bleyberg begann, dann zur AS Eupen und als Teenager erstmals nach Kelmis ging. Mit 16 lief er erstmals für die „B“ auf, bevor es ihn 2021 zum FC Trois-Frontières zog. Nach nur einer Saison kehrte er zurück zur Union, wo er sich zum Senkrechtstarter entwickelte – was natürlich auch A-Trainer Alexandre Digregorio nicht verborgen blieb.
So „pendelt“ William Belle aktuell immer wieder zwischen beiden Mannschaften hin und her, immer gut für einen Treffer. In der 2. Provinzklasse C zählt er immer noch zu den drei besten Torschützen, gleichzeitig will er maximale Erfahrung in der 3. Division Amateure sammeln. „Mein Ziel war es, bis Dezember bester Schütze in der P2 zu sein. Aber egal welche Liga, ich fühle mich in beiden wohl.“ Entsprechend kann er auch nicht sagen, wie bzw. wo er seine Saison am liebsten beenden würde. Hauptsache, der Ball findet seinen Weg weiter regelmäßig ins Netz.
Die Mischung macht den Unterschied
Die Union Kelmis B hat am Sonntagnachmittag auch im dritten Meisterschaftsspiel des Jahres einen Sieg eingefahren. Die Grün-Weißen schlugen Heusy auf heimischem Platz mit 2:0 und rückten in der Tabelle auf Rang neun vor. Entscheidend am Sieg beteiligt waren dabei zwei Routiniers sowie ein Debütant. Kapitän Lionel Hubert gab indes bekannt, dass er im Sommer seine Karriere beenden wird.
Nachdem Stammtorwart Olivier Degueldre aus privaten Gründen nicht zur Verfügung stand, schenkte Union-Trainer Mike Hendrick dem 18-jährigen Axel Cloth sein Vertrauen. „Wir bleiben unserer Philosophie treu und bauen immer weiter auf unsere eigene Jugend. Diesmal hatten wir sogar schon zwei Spieler aus dem Jahrgang 2005 dabei. Da unser Torwart nicht hier sein konnte, war es für uns logisch, dass Axel das Tor hüten würde“, unterstrich Hendrick.
Kelmis startete druckvoll in die Partie und ging mit der ersten gelungenen Szene gleich in Führung: Marvin Van Melsen schaltete schnell und verlagerte einen Konter auf Rojhat Aslan, der einen Gegenspieler aussteigen ließ und das Auge für den freistehenden Lionel Hubert behielt, der den Ball unaufgeregt im Tor unterbrachte. Ein Beweis dafür, dass man trotz der vielen jungen Talente auch erfahrene Spieler braucht, die Verantwortung übernehmen. „Unsere Mannschaft ist auf Routiniers wie Lionel Hubert, Juan Gerits, Cyril Nicolaije, Colin Blezer und Philippe Kroha aufgebaut. Sie sind feste Säulen, von denen die jungen Spieler lernen und wachsen können“, erklärt Mike Hendrick.
Union Kelmis B RFC Heusy 2 0
Für Kapitän Lionel Hubert wird es allerdings die letzte Saison im Provinzklassenfußball sein. Er wird seinem persönlichen Abenteuer mit Kelmis B im Sommer ein Ende setzen. „Ich sehe die Mannschaft auf einem guten Weg. Das Ziel war immer, die eigene Jugend in die Mannschaft zu integrieren und dann zu versuchen, pro Saison ein, zwei Spieler für den A-Kader zu formen. Das hat in diesem Jahr mit Leni Meessen und William Belle ja schon gut funktioniert“, so der langjährige Kapitän der B-Elf.
Die Gäste aus Heusy, die vom Tabellenplatz her als Favorit in die Partie gingen, taten sich schwer, gefährlich in Erscheinung zu treten. Raphael Lejeune blieb vor dem Kelmiser Tor erfolglos, wogegen beim Distanzschuss von Rayane Chauveheid auch ein wenig Pech dabei war, als dieser kurz vor der Pause an den Pfosten klatschte.
Die Union kam wieder mit mehr Offensivdrang aus der Kabine. Eine gute Viertelstunde später war es erneut einer der Erfahrenen, der den Unterschied machte: Juan Gerits schnappte sich den Ball, dribbelte durch die gesamte gegnerische Abwehr und zirkelte den Ball zum 2:0 ins Tor. Die Freude über diesen Geniestreich schien jedoch nur von kurzer Dauer zu sein, als der eingewechselte Bradley Mobi einen Gegenspieler im eigenen Strafraum zu Fall brachte. Raphael Lejeune trat für Heusy zum Strafstoß an und scheiterte ausgerechnet an Debütant Axel Cloth. „Heute muss man ihm wirklich zu dieser Leistung gratulieren. Vor allem in dieser Szene hat es uns gerettet“, freute sich Mike Hendrick.
Auch die verbleibenden Angriffsversuche der Gäste scheiterte am jungen Torwart oder an der Kelmiser Hintermannschaft, die bis zum Abpfiff mit Leidenschaft verteidigte. „Wir haben dieses Jahr eine andere Mentalität. Wir haben mittlerweile verstanden, dass wir nicht immer den schönsten Fußball spielen müssen, um Spiele zu gewinnen“, beteuerte Lionel Hubert.
Für seinen Trainer Mike Hendrick kommt der Erfolg nicht aus dem Nichts: „Die Mannschaft hat sich nach dem Winter sehr gut vorbereitet. Mit drei Siegen am Stück befinden wir uns jetzt in einem guten Lauf. So wollen wir gerne weitermachen.“
28.03.23
2. Provinzklasse C: Union schlägt Amel dank Bultot-Doppelpacks
Kelmis B zieht an Amel vorbei
Die zweite Mannschaft der Union Kelmis hat ihr Heimspiel gegen den KFC Amel am Sonntagnachmittag mit 2:1 für sich entschieden. Dadurch sprang die Union in der Tabelle an Amel vorbei auf Platz sieben, jedoch können die Grün-Weißen im Nachholspiel gegen Emmels am Donnerstag (20 Uhr) zurückschlagen.
Tom Bultot brachte die Union nach einer guten halben Stunde in Führung, die Amel jedoch schnell ausglich, als Michael Zeimmes einen Fehler der Hausherren ausnutzte. Daraufhin konnte das Spiel in beide Richtungen kippen, doch Tom Bultot stellte mit seinem zweiten Treffer den alten Abstand wieder her, welchen die Mannschaft ohne größere Probleme über die Zeit brachte. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Saison insgesamt. Heute waren neun Spieler im Kader, die 21 Jahre oder jünger sind“, unterstrich Kelmis‘ Trainer Mike Hendrick.
Für Amel setzt sich die Ergebniskrise dagegen weiter fort. Nun warten die Grün-Weißen schon seit neun Spielen auf einen Sieg. „Es war kein schlechtes Spiel, deshalb wäre ein Punkt für uns nicht unverdient gewesen. Wir schaffen es einfach nicht aus dieser Spirale heraus“, bedauerte Amels Trainer Robin Demarteau. Die Suche nach den Gründen endet immer wieder bei den gleichen Gedanken: „Es fehlt uns etwas an Erfahrung und Persönlichkeit in der Mannschaft. Der Wille ist da, aber irgendwann muss man sein Glück auch mal erzwingen.“ Am Donnerstag haben die Grün-Weißen gegen Emmels erneut die Chance dazu.
Kelmis buhlte um Fabrice Stoffels
„Einerseits fühlt sich das Unentschieden wegen der ganzen vergebenen Chancen wie eine Niederlage an. Andererseits hätten wir durch den Elfmeter auch verlieren können“, resümierte Fabrice Stoffels nach dem torlosen Remis seiner Raerener gegen Huy: „Jetzt haben wir eine Woche Pause und wollen dann gut ausgeruht das Derby gegen Kelmis gewinnen.“
Denn dort hat der RFC noch eine Rechnung offen. Anfang November dominierte er den Aufsteiger aus der Göhlgemeinde, doch nach dem Platzverweis gegen Tobias Lauffs trafen Sébastien Aritz und William Mauclet zum 2:0-Sieg der Union. „So ein Szenario hatten wir schon einige Male, vor allem am Saisonbeginn. Wir haben uns oft nicht belohnt, mittlerweile in der zweiten und dritten Tranche diesen Schalter aber umgelegt. Wir müssen weiter so gut spielen, vorne die Chancen nutzen und uns so schnell wie möglich für die Endrunde qualifizieren. Dort werden wir auf jeden Fall versuchen, aufzusteigen.“
Egal, ob das gelingt oder nicht, Fabrice Stoffels läuft auch in der Saison 2023-24 für Raeren-Eynatten auf. Und das, obwohl unter anderem die Kelmiser um seine Dienste gebuhlt hatten: „Das stimmt, das gehört zum Geschäft dazu. Das Projekt in Kelmis hätte mich interessiert, aber wir haben in Raeren eine super Truppe und hoffentlich noch ein schönes Jahr zusammen. Die Fahrten mit Markus (Klauser, A. d. R.) aus der Eifel sind auch angenehmer als alleine. Vor allem bin ich geblieben, weil ein Aufstieg mit Raeren möglich ist. Und es wäre schade, genau dann zu wechseln.
Fußball – 3. Division Amateure B: Raerens Stürmer beim 4:1-Derbysieg gegen Kelmis an allen Treffern beteiligt
Evertz zieht der Union den Stecker
Die Raerener hörten gar nicht mehr auf zu feiern. Nach den „Derbysieger, Derbysieger“-Gesängen und dem obligatorischen „Humba“ mit den Fans ging die Party in den Katakomben weiter. Selbst während die beiden Trainer Alexandre Digregorio und Eric Vandebon bei der Pressekonferenz die letzten 90 Minuten Revue passieren ließen, dröhnten die Jubelschreie und Gesänge noch aus der Nebenkabine. „Glückwunsch an die Jungs, ich kann nur stolz auf sie sein“, lobte Vandebon.
Union Kelmis RFC Raeren-Eynatten 1 4
Denn die Schwarz-Gelben hatten am Samstagabend gleich doppelten Grund zur Freude. Nicht nur schraubten sie die Anzahl ungeschlagener Spiele in Folge auf sensationelle 13 hoch, sie sicherten sich vor rund 500 Zuschauern zudem den ersehnten Derbysieg gegen den Nachbarn. Noch im November hatten die Kelmiser in Raeren ein 2:0 gefeiert.
Auch wenn es bis heute die letzte Niederlage für den RFC blieb, schmerzte sie immer noch. Carlo Evertz legte den Fokus aufs große Ganze: „Es bleiben jetzt noch fünf Teams für die vier oberen Plätze. Die Chancen stehen also gut, dass wir unser Ziel, die Aufstiegsrunde, erreichen. Das ist das Wichtigste.“
Der Ex-Profi avancierte ausgerechnet auf dem Platz, auf dem er als Kind das Fußballspielen erlernte, zum Matchwinner. Das 1:0 schoss er in einer vogelwilden Anfangsphase noch selbst (18.), in der Entstehung der drei anderen spielte er eine tragende Rolle. Auf den vielleicht letzten Metern seiner Karriere drückte Offensivroutinier Evertz dem zweiten Derby zwischen Raeren und Kelmis seit 40 Jahren seinen Stempel auf. „Ich habe mit dem Verein ausgemacht, dass wir in den nächsten Tagen noch mal zusammen sprechen, und dann werde ich die Entscheidung zu meiner Zukunft preisgeben“, kündigte der 32-Jährige an.
Aufseiten der Kelmiser herrschte verständlicherweise Tristesse. Mit dieser Niederlage könnte die letzte Chance auf die Endrunde verflogen sein. Dabei war der Aufsteiger keineswegs so unterlegen, wie es das Ergebnis vielleicht vermuten lässt. Vielmehr gehörten ihr die ersten Großchancen: Fabrice Stoffels klärte vor dem einschussbereiten Kevin Volont (4.), Aristote Lufuankenda traf den Ball nicht richtig (5.), und William Mauclet scheiterte an RFC-Keeper Dino Broers (18.), der ebenfalls gegen seinen Heimatklub antrat. Das 1:0 zog den Kelmiser erst einmal den Stecker – bis Mauclet plötzlich freistehend zum Volley ansetzte, den Ball aber über das Tor jagte (29.). Der Unterschied im Prinz-Philippe-Stadion: Im Gegensatz zum Hinspiel bewiesen diesmal die Raeren-Eynattener eine brutale Effektivität und trafen fast mit jeder Chance.
„Im Fußball kommt es auch auf das Momentum an und darauf, in starken Phasen zu treffen. Das haben wir, anders als Raeren, nicht gemacht“, bedauerte Union-Coach Alexandre Digregorio. Trotz der Führung zeigte sich sein Gegenüber zur Pause nicht zufrieden und hielt in der Kabine – eben dort, wo später die Fete stieg – eine Standpauke. Die verfehlte ihre Wirkung zunächst komplett, denn Bastien Hungs eröffnete den zweiten Durchgang mit einem Freistoßtor (Vandebon: „Nicht von dieser Welt“) zum 1:1-Ausgleich (47.). „Da dachte ich schon: Oh, jetzt wirds schwer“, gab Carlo Evertz zu.
Doch er war sofort zur Stelle, schickte Markus Klauser auf rechts, der wiederum den Ball perfekt auf den Kopf von Mauro Lo Presti servierte (2:1, 50.). Drei Minuten später legte Evertz das 3:1 durch Klauser auf und setzte dem Ganzen mit seiner Lupfer-Vorarbeit für Lo Prestis zweiten Treffer die Krone auf (66.).
Kelmis´ Flügelspiel kam hingegen kaum zur Entfaltung, Aristote Lufuankenda konnte sein Tempo nur ganz selten entfalten. Immerhin erwies er sich als fairer Verlierer: „Raeren hat ein echt gutes Spiel abgeliefert, während wir schon im Vorfeld nicht zu 100 Prozent auf uns fokussiert waren. Glückwunsch nach Raeren, sie haben es verdient.
Und ich wünsche ihnen, dass sie in dieser Saison etwas Gutes erreichen. Wir müssen nach vorne schauen und werden nächstes Jahr die Derbys dann wieder gewinnen.