Klausurtagung Sport 2014
„DG in Bewegung, aber wohin? – Diskutieren Sie mit über die Zukunft des Sports!“
Bericht vom 25. April 2014
Grundlage dieser Tagung waren der vorab versendete Bericht der ersten Tagung im
November 2013 und die Leitlinien der zukünftigen Sportpolitik in der Deutschsprachigen
Gemeinschaft. Letztere wurden unter Berücksichtigung der EU-Richtlinien und des Berichts
der Sporttagung im November 2013 ausgearbeitet. Die Deutschsprachige Gemeinschaft hat
gegenwärtig ein vielfältiges Sportangebot und erfüllt bereits den Großteil der EU-Richtlinien.
Anhand der gestellten Fragen und geäußerten Feststellungen werden im Folgenden die
Diskussion, die weitere Vorgehensweise und Entscheidung vom Freitag, 25. April 2014
wiedergegeben:
1. Schulsport als Bindeglied zwischen Breiten- und Spitzensport
Damit der Sportunterricht im RSI weiterhin vielfältig bleiben kann, fordern die
Vertreterinnen des RSI eine finanzielle Unterstützung für den Schulsportbus zu
festgelegten Zeiten im Jahr. Diese Forderung soll über einen schriftlichen Antrag
direkt an Kurt Rathmes (Fachbereich Sport) gerichtet werden.
Seitens der AHS Eupen, vertreten durch Marc Brüls, wurde angeregt die
Stundenpläne zu überdenken, damit den angehenden Lehrpersonen intensiver die
Sportgeräte und der Schwimmunterricht näher gebracht werden können. Des
Weiteren schlug er vor, Interessierte und, oder sich in Rente befindliche Personen in
den Sportunterricht einzubinden, z.B. als Unterstützung für den Geräteaufbau vor
Beginn des Unterrichts. So bleibt mehr Zeit für den eigentlichen Sportunterricht.
Diese Anregungen wird Kurt Rathmes in seine zu erstellenden Vorschläge an die
Regierung einbinden.
Damit der Sport in der Grundschule wieder mehr begeistert und in die Vereine führt,
müssen, laut Joky Ortmann, auch dort ausgebildete Sportlehrerinnen und Sportlehrer
eingesetzt werden. Es wird vorgeschlagen sich direkt an die Gemeinden zu wenden,
da sie in der Regel die Träger der Grundschulen sind. Auf DG-Ebene wird diese
Forderung in die vom Fachbereich zu erstellenden Vorschläge an die Regierung
einfließen und ein Gutachten des Sportrates angefragt.
Seitens MediFit kommt der Vorschlag den Sport mehr in Verbindung mit den
aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie das Älterwerden der
Gesellschaft und die zahlreichen Büroberufe, zu bringen. So kann der Sinn und Wert
des Sports als Gesundheitsförderung stärker in den Fokus gerückt und vielleicht ein
Interesse der Schüler auf einer anderen Ebene geweckt werden. Ist ein theoretischer
Sportunterricht denkbar? Was hat sich seit der letzten Tagung getan?
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Die seit diesem Jahr möglichen Freistellungen für Nachwuchstalente wurden erläutert. Festzuhalten ist, dass die individuelle Begleitung durch einen vertrauten Lehrer berücksichtigt wurde. Nachzulesen hier:
http://www.bildungsserver.be/desktopdefault.aspx/tabid-2273/4668_read-32714/
Für Sportler, die eine Schule in einem anderen Land oder einer anderen Gemeinschaft besuchen, gelten die dortigen Freistellungsregeln. Die DG hat sich an den Fristen der Französischen Gemeinschaft orientiert.
2. Sportinfrastruktur
Seit 14 Jahren existiert der Biathlon-Verband, trotzdem haben wir noch keine eigene Anlage. Wir müssen es allen ermöglichen auch in der DG das Skifahren zu erlernen, insbesondere auch dann wenn keine Schnee liegt. Deshalb würde der Bau einer Skilanglaufpiste, die auch mit Rollerski befahren werden kann und mit angegliedertem Schießstand (für den Biathlon) nicht nur eine sportliche, sondern auch einen touristischen Mehrwert beherbergen.
Wird die Aschebahn auf Schönfeld repariert? Das gesamte Thema der Leichtathletikinfrastruktur wird in die Weiterentwicklung des Sportstättenkatasters einbezogen. Bei der bisherigen Ausarbeitung ist eine Vernachlässigung der Kernsportarten Turnen, Leichtathletik und Schwimmen feststellbar.
Sind Sportschulen wie in Flandern in der DG denkbar?
3. Erasmus+- Vorstellung
Vorgestellt wurden die Möglichkeiten zur Unterstützung von grenzüberschreitenden sportlichen Aktivitäten durch das neue EU-Programm. Erstmals ist der Sport berücksichtigt worden. Alle Informationen sind in Papierform ausgehändigt worden und befinden sich auch hier: http://www.jugendbuero.be/unsere-programme/erasmusplus/
4. Weitere Vorgehensweise
(Ministerin Isabelle Weykmans/ Fachbereichsleiter Kurt Rathmes)
Schule und Sport: Es ist in der endenden Legislaturperiode mehr Raum für Sport, Kultur und
Musik in den Schulen geschaffen worden. In den Lernzielen der Grundschulen ist festgehalten, dass Kreativität und körperliche Betätigung einen Platz in der Grundschule haben. Um den Schulen die inhaltliche Organisation zu erleichtern, ist für den Sport das Programm „Vereine in den Schulen“ geschaffen worden und erfreut sich einer großen Beliebtheit. Die Etablierung und Selbstverständlichkeit dieses Programms braucht allerdings noch etwas Zeit. An dieses Programm kann gerne eine Talentsichtung angelehnt, geknüpft werden.
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Als Themen für den Sportrat werden die Fragen zum Sportunterricht in der Grundschule, die allgemeine Gestaltung des Sportunterrichts, wie die Verbindung mit den gesellschaftlichen Herausforderungen und damit die Vermittlung von Wert und Sinn des Sports sowie die Talentsichtung festgelegt. Hierbei gilt es insbesondere auch die Frage nach den Möglichkeiten des Stundenkapitals zu beantworten. Beispielsweise: Ist eine größere Schwerpunktsetzung also Spezialisierung der Schulen nötig? Wie kann der Sport besser in den aktuellen Stundenrahmen eingebaut werden? Wie könnte eine Talentsichtung mit den Fachverbänden organisiert, gestaltet werden?
PEB. Gesundheitsförderung kommt vor allem bei den Aus- und Weiterbildungen vor und wird bei der nächsten Programmausarbeitung verstärkt berücksichtigt. Aber es stimmt und das wird zur Kenntnis genommen, dass diejenigen, die an Aus- und Weiterbildungen im Sport teilnehmen bereits ein Interesse am Sport haben, das nicht aus theoretischem Wissen herrührt. Weitergehende Überlegungen sind notwendig.
Sportinfrastruktur. Wir arbeiten akribisch daran, die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen. So sollen auch die Sportstätten in regelmäßigen Abständen in den Infrastrukturplan aufgenommen und erneuert werden.
Sportschulen sind denkbar, sofern sich die Anzahl der Freistellungen als hoch genug erweisen. Dabei müsste über sportartspezifische Schulen nachgedacht werden. Wir werden nicht an der Förderung der Leistung unserer DG-Athleten mit der Übernahme der Kosten für Training in der Französischen oder Flämischen Gemeinschaft rütteln.
In Zukunft will ich einmal jährlich solch eine Tagung einberufen. Diese soll im Gegensatz zu den zwei bisherigen, in denen wir allgemein die Themen diskutiert haben, spezifisch auf Themen ausgerichtet sein. Es soll tiefgründig und über das Bestehende hinaus diskutiert werden können. Diese Diskussionen sollen dann auch in der breiten Öffentlichkeit über die Medien geführt werden.
5. Fazit (Ministerin Isabelle Weykmans)
Zusammenfassend sind mir drei Themenbereiche aufgefallen, die ich an dieser Stelle nochmal näher beleuchten möchte:
Sport in der DG ist hauptsächlich ehrenamtlich organisiert. Vieles wäre nicht möglich, wenn sich tagtäglich viele Menschen aus Leidenschaft einer oder mehrere Sportarten zu Herzen nehmen. Diese Leidenschaft möchten wir bewahren und die Ehrenamtlichen bestmöglich unterstützen. Durch stetig verbesserte Aus- und Weiterbildung oder beispielsweise durch den Abbau von Bürokratie. Die Verwaltungswege sind bereits jetzt mit einfach zugänglichen zur Verfügung gestellten Antragsformularen und für Manches auch mit formlosen Anträgen, per Schreiben oder per Mail, organisiert. Dies wird durch uns nicht geändert.
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Bericht vom 25. April 2014Eine Qualitätssteigerung des Trainings soll durch die Aus- und Weiterbildungen erreicht werden. Damit einer begleitenden Professionalisierung eines Sportlers mit abgestimmten Trainingsmöglichkeiten nichts im Wege steht. Dazu zählen die professionelle Infrastruktur für Schulen und Vereine genauso wie begleitende Maßnahmen zur Entwicklung des Unterrichts und Trainings; zugänglich für den Breiten-, Schul- und Spitzensport.
Wie Sport die Gesundheit fördert, unabhängig vom Leistungsgedanken und individuell, muss im Hinblick auf den demografischen Wandel neu und konkreter durchdacht werden. Mit Spaß an der Bewegung alleine und in der Gruppe die gesellschaftliche Herausforderung meistern. Eine Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor der Fitnesscenter in der angepassten Bewegungsförderung für Senioren oder für bestimmte Berufsgruppen wäre denkbar. Die gängige Vereinsunterstützung, für Seniorengruppen und Initiativen von Senioren für Senioren, wird nicht angetastet. Auch hier ist eine stetige Weiterentwicklung sehr wünschenswert.
Gez.
Griseldis Cormann